Experimentelle Untersuchung der Verbrennung staubförmiger Biomasse zur Validierung numerischer Modelle

 
Oxyflame Urheberrecht: © WSA Bild oben: Optischer Vergleich einer Kohlenstaubflame in herkömmlicher Luftatmosphäre und einer Kohlenstaubflamme unter Oxyfuel-Bedingungen; Bild unten: LDA-Lasermessung in einer Kohelnstaubflamme

Das übergeordnete Ziel dieses Projektes ist die detaillierte Vermessung unterschiedlicher, definierter drallstabilisierter Festbrennstoffflammen in Luft- und Oxyfuel-Atmosphäre. Dadurch wird ein Verständnis für Kausalitäten entwickelt, und gleichzeitig werden detaillierte Validierungsdaten erzeugt, welche für die Entwicklung numerischer Modelle zur instationären Simulation von Festbrennstoffflammen genutzt werden können.

Die gemessenen Größen umfassen Strömungsgeschwindigkeit mit optionaler simultaner Erfassung der Partikelgröße, Gaszusammensetzung, Gas- und Partikeltemperatur, Gasstrahlung und OH*-Chemilumineszenz zur Bestimmung der Lage von Reaktionszonen. Die Untersuchungen werden sowohl an der am WSA vorhandenen Brennkammer und dem dort entwickelten Drallbrenner durchgeführt, als auch an der 1 MWth Brennkammer des Teilprojekts C7 an der TU Darmstadt und dem dort eingesetzten hochskalierten Drallbrenner. Zur detaillierten Vermessung des Strömungsfeldes werden räumlich hochauflösende laseroptische Methoden eingesetzt.

Während in den ersten beiden Förderperioden der Schwerpunkt der Messungen auf Kohlestaubflammen im Bereich 60 kWth lag, findet in der 3. Förderperiode eine Erweiterung sowohl des Bereichs der thermischen Leistung (bis 180 kWth), als auch des Brennstoffspektrums (hin zu Biomasse) statt. Zum Ende der Förderperiode werden Messungen an der 1 MWth-Anlage durchgeführt, zur Evaluation der Skalierbarkeit – sowohl der abgeleiteten Mechanismen, wie auch der entwickelten numerischen Modelle.

 

Projektdetails

Projektlaufzeit

10/2013 - 06/2025

Gefördert durch

DFG

Infrastruktur

  • Brennkammer zur Untersuchung von Festbrennstoffflammen: In die Brennkammer können staubförmige Brennstoffe zur Erzeugung von Flammen mit bis ca. 160 kW thermischer Leistung eingebracht werden. Die Flammen können mit dem vorhandenen Equipment hinsichtlich lokaler Größen wie Partikelgeschwindigkeit und -temperatur, Gaszusammensetzung und -temperatur, Wandtemperatur und Strahlungseigenschaften, sowie der qualitativen Charakterisierung zur Lage von Reaktionszonen untersucht werden.
  • Variables LDV-System: ermöglicht die Messung axialer und tangentialer Geschwindigkeitskomponenten in einem Messabstand bis 1500 mm.
  • VIS/NIR Spektrometer: u.a. zur Bestimmung von Partikeltemperaturen
  • 2-Farben-Pyrometer: Bestimmung von Partikel- und Oberflächentemperaturen
  • Rauchgas-Sonde mit nachgeschaltetem FTIR-Spektrometer: Bestimmung lokaler Spezieskonzentrationen in der Flamme
  • Absaug-Pyrometer: Bestimmung lokaler Gastemperaturen in der Flamme
  • Hemisphärisches Radiometer: ermöglicht die Bestimmung der auf die Wand eintreffenden Strahlung
  • CCD-Kamera mit Bildverstärker und Filter: ermöglicht die Bestimmung der Lage von Reaktionszonen und eine qualitative Flammenbeschreibung